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Ökologischer Fußabdruck: Der Ökologische Fußabdruck oder auch menschlicher Fußabdruck bezieht sich auf die erkennbaren Auswirkungen menschlicher Aktivitäten auf die Umwelt oder bestimmte Systeme, wie Klimawandel, Verschmutzung oder Veränderungen in Ökosystemen. Er bezeichnet charakteristische Marker oder Zeichen, die wissenschaftlich beobachtet und dem menschlichen Einfluss zugeschrieben werden, der natürliche Prozesse auf globaler Ebene formt und verändert. Siehe auch Klimawandel, Klimaschäden, Klimaperioden, Klimageschichte.

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Anmerkung: Die obigen Begriffscharakterisierungen verstehen sich weder als Definitionen noch als erschöpfende Problemdarstellungen. Sie sollen lediglich den Zugang zu den unten angefügten Quellen erleichtern. - Lexikon der Argumente.

 
Autor Begriff Zusammenfassung/Zitate Quellen

Klimatologie über Ökologischer Fußabdruck - Lexikon der Argumente

Edwards I 461
Ökologischer Fußabdruck/Klimatologie/Edwards: Die Metapher des "Fußabdrucks" deutet darauf hin, dass Klimaantriebe durch menschliche Aktivitäten, wie z.B. Treibhausgase und Aerosole aus fossilen Brennstoffen, andere Muster erzeugen können als solche, die durch natürliche Antriebe wie Vulkanausbrüche und Sonnenflecken verursacht werden. Solche Fingerabdrücke wären multivariat - das heißt, sie würden sich in den Beziehungen zwischen mehreren Variablen zeigen und nicht in Klimastatistiken mit nur einer Variablen wie der globalen Durchschnittstemperatur. Außerdem wären sie vierdimensional: Ein Teil des Musters wäre zeitlich und stünde in direktem Zusammenhang mit den Zu- oder Abnahmen der Antriebskräfte. Sobald man einen wahrscheinlichen Fingerabdruck identifiziert hat, braucht man...
Edwards I 462
...einen Datensatz, der alle Fingerabdruck-Variablen enthält, und man muss sicherstellen, dass diese Daten zeitlich konsistent sind. Dies klingt der Reanalyse ähnlich. Die Vorhersage eines Fingerabdrucks erfordert das Hervorbringen von Klimamodellen mit einer realistischen Reihe relevanter Faktoren auf einer zeitlichen oder "transienten" Basis(1). Sie berechnen auch die Menge des "Rauschens", das durch natürliche Variabilität in den Kontrollläufen erzeugt wird. Wenn das Fingerabdruck-Signal nach Abzug dieses Rauschens übrig bleibt, hat man einen Kandidaten für einen einzigartigen anthropogenen Effekt gefunden, einen, der nicht durch irgendeine bekannte Kombination natürlicher Ereignisse verursacht werden kann. Danach werden die Beobachtungsdaten überprüft. Wenn man dort den gleichen Fingerabdruck sieht, hat man einen Beweis für eine anthropogene Veränderung gefunden.
(...) In den Jahren 2003 und 2004 verwendete eine Gruppe unter der Leitung von Ben Santer am Lawrence Livermore Laboratory die ERA-15- und dann die ERA-40-Reanalysedaten, um einen vom Modell vorhergesagten Fingerabdruck eindeutig zu identifizieren: eine signifikante Veränderung der Höhe der Tropopause(2). Eine Erwärmung in der Troposphäre und eine Abkühlung in der Stratosphäre würden die Höhe der Tropopause ansteigen lassen. Beides sind von den globalen Klimamodellen vorhergesagte Reaktionen auf die anthropogenen Treibhausgase und den stratosphärischen Ozonabbau. Globale Klimamodell-Läufe, die nur natürliche Antriebsfaktoren, wie z. B. Sonnen- und Vulkanaktivität, berücksichtigen, führen nicht zu diesem Ergebnis. Obwohl noch nicht vollständig bestätigt, haben dieses und ähnliche Ergebnisse aus Reanalysedaten zu vorsichtigem Optimismus geführt, dass die in der ERA-40-Reanalyse beobachteten Änderungen der Tropopausenhöhe real sind und einen signifikanten Fingerabdruck des anthropogenen Klimawandels darstellen.
>Klimawandel
,
>Klimaschäden, >Energiepolitik,
>Klimadaten, >Klimageschichte, >Klimagerechtigkeit,
>Klimaperioden, >Klimaschutz.

1. G. A. Meehl et al., “Low-Frequency Variability and CO Transient Climate Change,” Climate Dynamics 8, no. 3 (1993): 117–; S. H. Schneider and S. L. Thompson, “Atmospheric CO and Climate: Importance of the Transient Response,” Journal of Geophysical Research 86, no. C4 (1981): 3135–.
2. The tropopause marks the boundary between the troposphere, or lower atmosphere, and the stratosphere. Within this shallow horizontal band occurs a relatively abrupt transition from a steady cooling with height (characteristic of the troposphere) to a steady increase of temperature with height (in the stratosphere). Tropopause height varies with latitude as well as with weather conditions, but should maintain a steady climatological average in the absence of forcing. B. D. Santer et al., “Behavior of Tropopause Height and Atmospheric Temperature in Models, Reanalyses, and Observations: Decadal Changes,” Journal of Geophysical Research-Atmospheres 108, no. D1 (2003): 4002; B. D. Santer et al., “Identification of Anthropogenic Climate Change Using a Second-Generation Reanalysis,” Journal of Geophysical Research 109 (2004): D21104, 35; Intergovernmental Panel on Climate Change, Climate Change 2007.

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Zeichenerklärung: Römische Ziffern geben die Quelle an, arabische Ziffern die Seitenzahl. Die entsprechenden Titel sind rechts unter Metadaten angegeben. ((s)…): Kommentar des Einsenders. Übersetzungen: Lexikon der Argumente
Der Hinweis [Begriff/Autor], [Autor1]Vs[Autor2] bzw. [Autor]Vs[Begriff] bzw. "Problem:"/"Lösung", "alt:"/"neu:" und "These:" ist eine Hinzufügung des Lexikons der Argumente.
Klimatologie

Edwards I
Paul N. Edwards
A Vast Machine: Computer Models, Climate Data, and the Politics of Global Warming Cambridge 2013

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